Mittwoch, 29. Mai 2013

Review: The Starship Damrey

Plattform: 3DS eShop
 
The Starship Damrey ist ein storylastiges Adventure, das  der Guild02-Reihe des Entwicklerstudios Level5 entstammt, das unter anderem durch Professor Layton bekannt wurde. Ganz ähnlich wie die Spiele aus der Vorgängerreihe Guild01 (z.B. Liberation Maiden) ist es mit wenigen Spielstunden Umfang knapp bemessen, was meiner Meinung nach aber den Spielspaß nicht sonderlich trübt. The Starship Damrey ist dennoch eine runde Sache und bietet eine faszinierende Story, die einen auch nach dem Durchspielen so schnell nicht loslässt.

Zu Beginn der Handlung erwacht die namenlose Hauptfigur, deren Rolle der Spieler übernimmt, aus einem Schlaf in einer Kälteschlafkammer an Bord des namengebenden Raumschiffes Damrey, die dieser jedoch ohne fremde Hilfe nicht verlassen kann. Welche Ereignisse zur vorliegenden Situation geführt haben ist unbekannt, denn laut Bordcomputer leidet der Insasse der Kälteschlafkammer aufgrund des Schlafes an Amnesie. Das Ziel des Spiels ist folglich herauszufinden, was auf der Damrey vorgefallen ist und wie sich der Hauptcharakter aus der Kammer befreien kann. Dabei steht dem Spieler ein Hilfsroboter (assistant robot - AR) zur Verfügung, durch den das Raumschiff in der Ego-Perspektive erkundet wird. Die Hauptfigur selbst bleibt dabei die ganze Zeit in der Kammer.
 
Während die Grafik des Spiels eigentlich nicht besonders herausragend ist - so erscheinen z.B. die Wandtexturen bei näherer Betrachtung recht grob gestaltet - wird dennoch eine ganz eigene, düstere Atmosphäre erzeugt, da fast das einzige Licht im Raumschiff vom AR stammt, ansonsten jedoch Dunkelheit vorherrscht. Zudem gibt es so einige gelungene Schockeffekte, die gerade durch die Abwesenheit eines Soundtracks ungemein zur Spannung im Spiel beitragen. Die Stille des verlassen wirkenden Raumschiffs wird nur durch einige seltene Geräusche des Schiffs selbst unterbrochen.
 
Gerade durch die Kürze des Spiels, dessen Ende mit einem interessanten Story-Twist aufwarten kann, kann die Story ihre volle Wirkung entfalten. Im Grunde handelt es sich bei The Starship Damrey um einen Film oder eine Kurzgeschichte in Spielform. Die Ähnlichkeiten mit dem Kinofilm Alien von 1979 sind offensichtlich - man kann aber dennoch nicht von einer bloßen Kopie sprechen. Mich erinnerte es sogar an das PC-Rollenspiel Albion (1995), das ebenfalls eine Sci-Fi-Thematik besitzt und teilweise in der Ego-Perspektive gespielt wird (Screenshots).
Der Story-Twist am Ende ist zwar für aufmerksame Spieler nicht unbedingt überraschend, da sich im Laufe des Spiels einige Hinweise finden lassen. Dennoch bleiben jedoch auch nach dem Abspann und der Betrachtung aller Extras noch einige Fragen offen. Dies könnte durchaus als unbefriedigend angesehen werden, andererseits zeichnen sich jedoch auch viele literarische Werke durch eine solche Offenheit aus. Es bietet auf jeden Fall Anlass für viele Interpretationsmöglichkeiten.
 
Ein Punkt, der jedoch tatsächlich negativ zu Buche schlägt, ist die Tatsache, dass die Lösung mancher Rätsel das Auffinden bestimmter Gegenstände erfordert, die ziemlich gut versteckt sind. Beim Spielen kann es deshalb durchaus mehrere Male dazu kommen, dass es scheinbar einfach nicht weitergeht. Gut, dass es inzwischen Walkthroughs bei GameFAQs gibt...
 
Alles in allem kann ich aber jedem Sci-Fi-interessierten Adventure-Fan dazu raten, The Starship Damrey auszuprobieren! Als 3DS eShop-Spiel ist es auch nicht allzu teuer, und möglicherweise gibt es ja auch demnächst genauso wie zuletzt bei den drei Guild01-Spielen einen Rabatt. ;)

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